Weichnachtsbriel 2023 en die Brüder in der ganzen Welt. Eric LOZADA, Verantwortlicher Bruder

«Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.» (Mt 1,23)

«Weihnachten drehte sich schon immer darum: über den Besuch Gottes bei seinem Volk nachdenken.» (Papst Franziskus)

«Ich wurde geboren, geboren für dich, geboren in einer Höhle, im Dezember, in der Kälte, in einer winterlichen Nacht, in Armut und in Einsamkeit, selbst den Ärmsten unbekannt. Warum wurde ich auf diese Weise geboren? Damit du an meine Liebe glauben wirst, denn meine Liebe für dich kennt keine Grenzen. Weil ich dich so fest geliebt habe, setze alle Hoffnung auf mich. Ich lehre dich, mich zu lieben… Seit meiner Geburt habe ich mich dir stets gezeigt und mich ganz in deine Hände gelegt… Du konntest mich sehen, mich halten, mich hören, mir dienen, mich trösten… Ich habe mich dir bei meiner Geburt nicht nur für ein paar Tage oder Jahre gegeben, sondern ich gab mich in deine Hände für immer, bis zum Ende der Zeit.» (Br. Karls Mediation der Geburtsszene)

Liebe Brüder,

Weihnachtsgrüsse an euch alle!

Wie werdet ihr und eure Gemeinschaft dieses Jahr Weihnachten feiern? Gibt es neue und kreative Aspekte aus den vergangenen Jahren in eurem Feiern? Ist Weihnachten noch immer die friedliche, ruhige und bescheidene Gegenwart des Emmanuel in unserer geschäftigen und lauten Welt? Oder lassen wir Wirtschaft, Tourismus und Unterhaltungsindustrie unsere Weihnachtsfeiern zu planen? Es ist sinnvoll, in diesem Jahr einen Blick auf unsere Weihnachtsfeiern zu werfen angesichts der Wirklichkeit unserer Welt mit all ihren Licht- und Schattenseiten. Ich frage mich, wie die Familien in Gaza, in der Ukraine, auf Haiti dieses Jahr Weihnachten feiern – oder an jedem anderen Ort, wo Menschen unter sozialen Unruhen, extremer Armut oder Vertreibung leiden. Ist ihnen die Realität des Leidens näher als jene der Weihnachtsfreude? Wir werfen einen nachdenklichen Blick auf unsere Welt und feiern Weihnachten, indem wir die Zeichen der Zeit deuten, in einer verantwortlicheren und angemesseneren Weise.

Und was ist mit Mutter Erde? Weihnachten ist nicht nur für die Welt der Menschen, sondern für das ganze Universum, insbesondere die ökologische Umwelt, die durch das Geheimnis von Gottes «Fleischwerdung» auch radikal gewandelt wird. Ich frage mich, wie Schwester Wasser, Bruder Wind, Schwester Vogel, Bruder Wald die Weihnachtszeit feiern? Nehmen die Klagen über Verschmutzung, den Klimawandel und das Ungleichgewicht des Ökosystems die Weihnachtsfreude? Wie werden wir, die wir auf der helleren Seite der Welt leben, antworten auf die Einladung, den Emmanuel zu feiern inmitten des donnernden Lärms von Gewalt, Gier und Apathie gegenüber dem Leben in allen Formen in unserer heutigen Welt?

Die Jungfrauengeburt ist nicht nur eine Person sondern ein Weg. Auf dem tiefen Grund unserer Unfruchtbarkeit, Verletzlichkeit und Hilflosigkeit als Menschen und Umwelt erscheinen am Horizont Spuren neuen Lebens, kleine Manifestationen, dass Emmanuel unser Bewusstsein aufbricht, damit neue Initiativen und gemeinsame Träume geboren werden. Als Volk der Hoffnung schauen wir auf die Welt mit einem langen, liebenden Blick, wie der Vater auf sie schaute, als er der Welt am ersten Weihnachten den Messias schenkte. Die Welt war nicht bereit. Er musste in der Armut einer Krippe zur Welt kommen, am Rand eines Dorfes. Das ist kein sentimentales Wunschdenken, auch kein «Deus ex machina», sondern der Aufruf zu einem radikalen Paradigmenwechsel, zur Geburt eines neuen Himmels und einer neuen Erde.

Weihnachten ist der Ruf zur Einsamkeit des Herzens. Wahre Einsamkeit erkennt, nennt und beklagt unsere Armut, unsere Leere, die auch unsere grenzenlose Weite für die anderen ist. Im innersten Kern unserer Einsamkeit begegnen wir Emmanuel in allen Männern und Frauen als Brüder und Schwestern, nicht nur unseren Freunden, sondern auch jenen, die töten, lügen, foltern, vergewaltigen und Kriege führen. Sie alle werden zu unserem Fleisch und Blut. Wenn unsere Herzen voll sind von der Güte des Emmanuel und geleert von aller Furcht, Wut, Gleichgültigkeit, Gier, «werden sie zu einem einladenden Zuhause für Gott und für die ganze Menschenfamilie auf Erden». (Henri J. M. Nouwen)

Warten ist unsere Aufgabe, allerdings nicht passiv, sondern aktiv. Wenn wir warten, wissen wir, dass was wir erwarten, wächst aus dem Grund, auf dem wir stehen. Wir warten in der Überzeugung, dass der Samen vor zweitausend Jahren gepflanzt wurde und dass «etwas» bereits begonnen hat. Wir sind gerufen, den Kairos von Weihnachten in der Gewissheit zu leben, dass «etwas» passiert da, wo wir sind, und dass wir diesen Moment erleben wollen – jenseits aller äusseren Merkmale der Weihnachtszeit. Gott hat in jedes Menschenherz und in unsere ganze Welt grosszügig den Samen der Göttlichkeit gepflanzt. Und wir warten in fester Überzeugung und froher Hoffnung – mit Maria, die gesungen hat: «Der Allmächtige hat große Dinge an mir getan, und sein Name ist heilig.» Gesegnet sind wir, wenn wir schauen, was Gott uns einlädt zu schauen in dieser wunderbaren Zeit von Weihnachten.

Einige Mitteilungen:

Es gibt einen Nazareth-Monat, organisiert auf den Philippinen vom 1. bis 26. Juli 2024, für Englischsprechende. Einschreibegebühren: USD 400.00 pro Teilnehmer.

Die Vorbereitungen laufen für unser Welttreffen im Januar 2025 in Lulunta (Argentinien). In den nächsten Wochen werdet ihr Briefe vom internationalen Team erhalten, damit wir sehen, überlegen, erkennen und gemeinsam die Richtung, den Inhalt und den Prozess dieses Welttreffens bestimmen können.

Brüder, ich danke euch ganz herzlich für euer schönes Zeugnis und euren festen Entschluss, Jesus immer näher zu folgen – in den Spuren von Bruder Karl. Möge unsere gläubige Praxis dieser Spiritualität unsere Herzen frei machen, damit Emmanuel in uns geboren werden kann und in unserem Dienst neue und leidenschaftliche Wege entstehen, um den vielen Gesichtern der Armut zu begegnen.

In brüderlicher Verbundenheit,
Eric


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WIE GUT ES UNS GEHT! Juan Carlos MARTÍNEZ und Ana URDIALES

Für uns als Großfamilie aus Cartagena, Spanien, war das Jahr 2020 ein wunderbares Jahr. Denn "dank" der COVID-Pandemie, des erzwungenen Aufenthalts in unseren Wohnungen und der Zeitbeschränkung auf der Straße konnten wir mehr Zeit miteinander verbringen als sonst.

Doch dann kam das Jahr 2021, und gerade als die Pandemie unter Kontrolle zu sein schien, begann eine Reihe von Ereignissen, die den Familienfrieden zu erschüttern drohten. An diesem Punkt bekam unser Satz "Wie gut es uns geht! " mehr Bedeutung denn je. Für uns ist dieser Satz eine Form des Dankes an Gott und auch ein Ausdruck der Hingabe, denn wir sind fest davon überzeugt, dass es uns gut geht, weil wir in den besten Händen sind, nämlich in den Händen Gottes. Wir alle wissen, was Charles de Foucauld mit dem Gebet der Hingabe meint, nämlich dass sie ein Tor zur Hoffnung ist.


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